Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 7

1928

Beim Winterturnier des “SK Springer” (November 1927 – Juni 1928) belegte Rabinovich-Barav den 6. Platz von 16: Berthold Koch 13,5, Wilhelm Koch 12,5, Erhard Adeler 12, Herbert Hohensee 11, Ripp 9,5, Rabinovich 9, H. Strasdas 8,5 usw. (5)

Nach dem Ende des Turniers schrieb er an seine Eltern, dass er gegen die drei besten Spieler gewonnen habe (das Spiel mit Adeler wurde am 29. Januar 1928 ausgetragen). Er fügte hinzu, dass es trotz seiner Enttäuschung nicht schlecht sei, “den 6. Platz von 16 Spielern in einem der besten Berliner Schachklubs zu erreichen”. (6)

Qualifikationsturnier DSB 1928
Qualifikationsturnier DSB 1928, Gruppen A und B

Rabinovich-Barav belegte mit 4/6 den ersten Platz in der Qualifikationsgruppe B bei einem Wettbewerb des Deutschen Schachverbandes um den Meistertitel von 1928 vor Dr. Witte 4/6, Freiberg, Oehrn und Hugo Bodenstein 3/6 Otto Deutschmann 2,5/6 und Eschrich 1,5/6. Es wurde berichtet, dass er auf sein Recht verzichtete, seine Qualifikation im Sonneborn-Berger-System wahrzunehmen und ein Kurzmatch auf zwei Gewinnpartien mit Dr. Witte, von denen er eines verlor und zwei gewann für sich entschied. Rabinovich-Barav spielte dann um den Titel gegen Kurt (Paul Otto Joseph) Richter (der mit 6/6 die Qualifikationsgruppe A gewann), gegen den er mit 1.5-0.5 verlor. (7)

2 Gedanken zu „Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 7“

  1. Ganz tolle Arbeit und Riesenkompliment an Andreas Lange! Was man immer noch so alles erfährt, was ab 1933 (bis Kriegsende) so abging in Deutschland, das ist schon “sensationell bedenklich”. Man muss sich weiterhin schämen und wundern, dass es den Landesnamen weiterhin so gibt. Hätte man das nicht umbenennen können?

    Es ist eigentlich schwer , sich vorzustellen, wie auf einmal eine solche Vielzahl von (vermutlich sogar) intelligenten Menschen sich einer solchen Hetzjagd anschließen konnten?! Jegliche Menschlichkeit wurde unter den Tisch gekehrt. Und eine fast ebenso große Menge wollte sich im Anschluss rausreden mit “hab ich doch nur mitgemacht, weil es alle mitgemacht haben” und “davon habe ich ja gar nichts gewusst”? Das passt irgendwie nicht.

    Allerdings wollte ich hier gar nicht politisch werden sondern nur die gute Arbeit loben, einschließlich der rein schachlichen Inhalte, welche durchaus unterhaltsam und teils hochwertig waren. Ebenso schön, alte Tabellen zu finden und hier und da einen Namen wieder zu erkennen. Klasse!

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