Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 12

Die spielstarke Amanda

Schon bald erwies sich eine Vorgabe als nicht mehr angemessen. Mit solider Entwicklung bietet sie dem Meister Paroli.

Eine neue Anastasia

“In einer Berliner Apfelweinhandlung, wo seit mehreren Jahren ein gebildetes Publikum die Abendstunden durch heitere Gespräche und Schachspiel auszufüllen pflegt, erfreut die Tochter des Besitzers die Schachfreunde durch ihre zeitweilige Theilnahme an dem edlen Spiele. Den meisten kampfbegierigen Naturalisten, weniger durch umfassende Kenntnisse der Theorie, als die glücklichsten Anlagen überlegen, nimmt unsere junge und liebenswürdige Schachspielerin muthvoll den Handschuh auf, der ihr von den stärksten Spielern unserer Gesellschaft zugeworfen wird, und wohl nicht selten ringt sie ihren sanguinischem Partner, von der magischen Gewalt zweier blauer Augen unterstützt, den Faden der Ariadne aus der Hand, der den muthigen Theseus siegreich durch das Labyrinth der Partie hätte leiten können. Die folgende mit Vorgabe gespielte Partie legt ein sehr günstiges Zeugnis ab für die sinnreiche und feine Methode unserer neuen Anastasia [11], die wir unserer im Ganzen schachfeindlichen Damenwelt als ein Muster der Nachahmung dringend anempfehlen.” [12]

Im Jahr 1856 heiratete Amanda Petsch den 48-jährigen Spandauer Geschützgießer und Hauptmann à la suite August Schür. Ihre Spur verliert sich nach dem Tod des Ehemanns am 3. Oktober 1866. Er hinterließ die Witwe mit vier minderjährigen Kindern. [13]

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