Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 9

Ein Lehrstück über Schachpsychologie, Motivation und Ertüchtigung der Lungenbläschen im militärischen Ton der Zeit.

16. Schach-Kriegs-Lied.

[Des Berliner Klubbs gegen Auswärtige]
(Mel. Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!) (7)

Was blasen die Trompeten? Ihr Reiter heraus,
gefordert hat der Feind uns zum mutigen Straus!
Der Feldherr er führet
Die Knappen zum Sturm,
Den Schützen er rühret,
den drohenden Thurm.

Chor. Und juchhei! und rassasa
Die Berliner sind da,
Die Berliner sind lustig
Und rufen hurra!

O schauet, wie ihm leuchten die Augen so hell,
O schauet, wie er blicket, so sicher und schnell!
So feurig ein Krieger
Wie schäumender Wein,
Drum wird er auch Sieger
Im Schachfelde sein.

Chor. Und juchhei! und rassasa etc.

Er war der kühne Ringer, als alles versank,
Der muthig mit dem Springer den Sieg noch errang.
Da brach er sein Schweigen
Gar zornig und hart,
Den Feinden zu zeigen
Berlinische Art.

Chor. Und juchhei! etc.

Er hat den Schwur gehalten, als Nothruf erklang,
Hei, wie sein weisser Ritter herum da sich schwang!
Da ward Federlesen
Führwahr nicht gemacht,
Was feindlich gewesen
Ums Leben gebracht.

Chor. Und juchhei! etc.

Da hielten es die Feinde nicht lange mehr aus,
Und allen vor dem Ende die Haare standen kraus.
Sie gaben der Sache
gar hastigen Lauf,
Sie flohen vorm Schache
Und gaben sie auf.

Chor. Und juchhei! etc.

Drum blaset ihr Trompeten; ihr Reiter heraus!
Es führe uns der Feldherr zum mutigen Straus;
Dem Siege entgegen
Ins Feld, über Stein
So schlau als verwegen
Zur Dame hinein.

Chor. Und juchhei! etc.

Wenn es dann mit dem Mannschaftssieg geklappt hat, bietet sich ein Trinklied (Nr.18), ansonsten ein Trostlied (Nr.24) an.

Andreas Lange

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