Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 14

Oswald Nier, der Ungegypste

Nier? Oswald Nier? Weingroßhändler und Gastronom? Aux Caves de France? 1200 Filialen? Na, fällt der Groschen? Nein, immer noch nicht? Dann hilft nur Weiterlesen.

Oswald Nier (1844-1902) [1]
Oswald Nier (1844-1902) war kein ruhmvoller Schachspieler. Deshalb wird sein Name kaum einem Schachhistoriker etwas sagen. Der Name ist wohl auch eher französisch auszusprechen, denn er war gebürtiger Franzose.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert hatte er innerhalb 20 Jahren ein weitgespanntes Filialnetz in Deutschland errichtet. In einer Zeit, in der noch allerlei Panschereien üblich waren und Gips (Kalziumsulfat) zum haltbar machen von Weinen verwendet wurde, hatte er mit klugem Marketing auf den Vertrieb französischer “Naturweine” gesetzt und damit Erfolg gehabt. Heute findet man auf Weinflaschenetiketten: “enthält Sulfite”. Nur vereinzelt verzichten Winzer auf den Weinzusatz Schwefel, macht er Wein doch erst lagerbar.

Nier propagierte französisches savoir vivre in Deutschland, immerhin eine Lebenseinstellung des damaligen Erbfeindes Frankreich. Er ergänzte seinen Weinausschank mit bodenständiger Küche, die er in eigenen Restaurants anbot. Das alles zu unschlagbaren Preisen.

Was das mit Schach zu tun hat, erfahrt ihr auf der nächsten Seite.

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