Diese Veranstaltung wurde gesponsort von der Zeitschrift SCHACH .

Abbildung zu dieser Veranstaltung aus Schach 9/99


Partien im pgn-Format

Sensationeller Sieg für GM Robert Hübner im einmaligen sportlichen Vergleich:
Er siegt mit 6,5 zu 1,5 gegen die 1. Mannschaft des SC Kreuzberg in einer Blind-Simultan-Vorstellung

Aus Anlass seines 50-jährigen Bestehens hatte der Schach-Club Kreuzberg am 25. Sept. 99 Herrn Dr. Robert Hübner, den führenden deutschen Schachspieler, zu einer Blind-Simultan-Vorstellung gegen seine 1. Mannschaft eingeladen. Er stellte sich damit der stärksten Gegnerschaft, die es in solch einer Vorstellung in den letzten Jahrzehnten in Deutschland gegeben hat. Obwohl der Zweit-Bundesligist annähernd seine beste Besetzung aufgeboten hatte (Elo-Durchschnitt 2296), gewann der Großmeister von den 8 Partien 5 und gestattete lediglich 3 Remisen (Lutz Mattick, Norbert Sprotte, Rainer Albrecht).

Für diesen überzeugenden Beweis seines herausragenden schachlichen Könnens erhielt Dr. Hübner am Ende der gut 9-stündigen Veranstaltung im Debeka-Haus den verdienten Applaus der zahlreich erschienenen Schachfreunde. Mit geschätzt 400 Zuschauern war es die seit vielen Jahren publikumswirksamste Schachveranstaltung in Berlin. Entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen hat das Redaktionsteam von "Schach", das unter Leitung des Berliner GM Raj Tischbierek den Gästen an Demonstrationsbrettern die 8 Partien fachkundig vorführte und kommentierte. Als Co-Kommentatoren unterstützten ihn IM Dirk Poldauf und der amtierende Berliner Meister Ulf von Herman. Gleichzeitig wurden alle Partien von der "Schach"-Mitarbeiterin Sibylle Heyme live ins Internet übertragen.

Unter den Gästen der Veranstaltung befanden sich der Geschäftsführer des Deutschen Schachbundes und Generalsekretär der Europäischen Schachunion, Horst Metzing, der Präsident des Berliner Schachverbands, Alfred Seppelt und der Kreuzberger Bezirksbürgermeister Franz Schulz, der den ersten Zug des Wettkampfs ausführte.

Die Übermittlung der Züge zwischen Blindspieler und Mannschaft erfolgte durch Zuruf. Dr. Hübner absolvierte seine Züge immer in der festgelegten Reihenfolge der Bretter. Die Kreuzberger Spieler mussten ihren Zug ausführen, sobald Dr. Hübner das Brett aufrief. Bei allem Respekt vor dem großen Handicap des Blindspielers sollte auch bei der Bewertung der Leistung der Mannschaftsspieler berücksichtigt werden, dass auch sie mit ungewohnten und nicht mit einer normalen Turnierpartie vergleichbaren Bedingungen konfrontiert waren.

Für eine der nächsten Ausgaben von "Schach" hat Dr. Hübner einen Bericht mit Kommentaren einzelner Stellungen versprochen.

Die Ergebnisse an den 8 Brettern (Dr. Robert Hübner hatte an allen Brettern weiß):

Dr. Manfred Glienke, Elo 2389 1 - 0

Wladimir Schilow, Elo 2369 1 - 0

Lutz Mattick, Elo 2280 remis

Thomas Schian, Elo 2330 1 - 0

Jürgen Federau, Elo 2242 1 - 0

Andreas Bachmann, Elo 2300 1 - 0

Norbert Sprotte, Elo 2234 remis

Rainer Albrecht, Elo 2229 remis

Ein weiterer (persönlichen) Bericht zu dieser Veranstaltung wurde auf der Internetseite des Berliner Schachverbandes veröffentlicht.