Lange hat es gedauert und viel Vorbereitung und aufgrund der nicht ganz einfachen Umstände ein großer Mailverkehr waren nötig, bis es endlich losging, und tatsächlich saßen dann fast alle da, wo sie sitzen sollten. Der Autor hatte in der Hektik und dem – gar nicht mal sooo großen – Durcheinander vor dem Anpfiff zwar auch noch schnell eine Falschaufstellung produziert, aber alles in allem ein sehr gelungener Start in die neue Runde, und um 09.10 waren alle vom Hofe:
Danach sah es zwar erst einmal eine ganze Zeit danach aus, als hätten sich die Kreuzberger in der Corona-Zeit nicht sonderlich viel mit Schach beschäftigt, aber wie sich zeigen sollte waren viele der Beteiligten heute hier (wie auch bei den Auswärtskämpfen) fröhlich bereit, gefühlte +3-Stellungen jederzeit in eine -7-Ruine zu verwandeln (und zurück).
Die 7. lag z. B. vom Start schnell 3:0 vorne, aber kaum vom Bäcker zurück stand es 3:1 und zwei Trümmerhaufen auf Kreuzberger Seite mit Trippelbauern, Minusbauern und was man sich so wünschen kann ließ alles auf ein 3:3 rauslaufen. Kaum hatte ich mich zweimal um die eigene Achse gedreht, war Brett 2 wieder remislich, und kurz darauf wieder verloren. 3:2, und bei Marten auf Brett 1 blieb es finster. Daß aus einer Stellung mit eingeklemmtem Läufer, dem Trippel- und später Minusbauern ein voller Punkt wurde, ist ein spieltags-typisches Mirakel.
In der 5. lief es am Anfang nicht viel besser, schnell standen da Niederlagen zu Buche. Aber dann bissen sich die anderen nach und nach in ihre Partien rein, und verwandelten einer nach dem anderen ihre Partien. Als Robert Jansen dann noch unfallfrei eine horrende Zeitnot an Brett ins Remis überlebte, standen hier 2 nicht ganz erwartete Mannschaftspunkte zu Buche. Tobys Bericht:
“Es sah alles zunächst nach einem eher holprigen Start aus, da die ersten beiden Partien an Brett 5 und 7 direkt verloren gingen. Mit inbegriffen eine eher dürftige Leistung des Mannschaftsleiters. Danach folgte jedoch die Aufholjagd, die Wolfgang Baumeister mit dem ersten Punkt für unsere Mannschaft initiierte. Kurz darauf dann ein erstes Remis an Brett 2, als Jan Kretzschmar, bei ausgeglichenem Material, aber in doch sehr passiver Stellung von seinem Gegner ein Remis angeboten bekam und dieses dann nach kurzer Überlegung auch folgerichtig annahm. Die Partien an den anderen Brettern waren zu dem Zeitpunkt noch größtenteils ausgeglichen, lediglich Gennaro Tedesco hatte einen Mehrbauern an Brett 6 und konnte seinen Vorteil anschließend noch ausbauen und einen souveränen Sieg einfahren. Gefolgt von einem weiteren vollen Punkt an Brett 8. Damit lagen wir vorne bei noch 2 laufenden Partien. An Brett 3 setzte dann der Gegner von Michael Woinowski mittels eines Springgeropfers zu einem Mattangriff an, welchen dieser jedoch erfolgreich verhindern konnte, und am Ende mit Springer und Läufer und zwei Bauern, gegen einen Turm und einen Mehrbauern das benötigte Remis sicherte. Richtig spannend wurde es nun an Brett 1. Das Material war ausgeglichen und noch fast vollständig auf dem Brett, lediglich der Zeitvirsprung des Gegners setzte Robert Jansen gehörig unter Druck. Mit noch ca. 10 Minuten auf der Uhr und 12 Züge entfernt vom Erreichen der Zeitkontrolle, musste Robert die komplizierte Stellung halten. Zum Glück wurde auch die Zeit des Gegners immer knapper und so verpasste dieser die Chance zum Sieg während Robert die Zeitkontrolle soeben erreichte. Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Spieler in Zeitnot und mit zitternden Händen die Chance zum Sieg verpasst und die Partie ging blieb spannend mit num wieder mehr Zeit auf der Uhr. In der Folge blieb es spannend, am Ende konnte Robert die Stellung halten und mit Turm und Läufer gegen Läufer und drei vereinzelten Bauern nach Stellungswiederholung das benötigte Remis sichern.”
Dasselbe Bild ein Stock höher. Die kalten Duschen kamen schnell und gründlich, Brett 1 & 2 waren um 11.00 gelaufen, dazu die Falschaufstellung von mir, also nullzudrei sah nach einem Frontalcrash in der ersten Runde aus. Der Gegner suchte sich beim Rauchen vor der Tür in aller Ruhe die Bretter raus, aus denen die fehlenden 1.5 Punkte kommen sollten, aber etwas überraschend: Nix da. Bis auf Weiteres gab es nämlich überhaupt keinen Punkt mehr, und 4 in der Tat sehenswert herausgespielte Siege in Folge später stand es 4:3 für uns. Und am siebten Brett, das ich eher dem Gegner zugesprochen hätte, hatte Kava auf einmal eine Gewinnstellung erspielt. Aber die dann nach Hause zu spielen, ist bekanntlich schwer, die Zeit wurde weniger und weniger, und dem Drama wohnte ich wieder bei, als beide Spieler noch exakt 10 Sekunden auf der Uhr hatten. Zweite Zeitkontrolle, die 1. Klasse spielt ohne Inkrement, das wurde dramatisch. Die Figuren bleiben zum Glück auf dem Brett, die Züge waren wohl legal, wer zieht und drückt am Schnellsten? Kava hatte mittlerweile eine Dame, aber die half nur wenig, am Schluß zeigte die Uhr in der Tat 00:00: zu 00:01, und der Gegner war der Glücklichere. Dennoch ein 4:4, mit dem ich nicht unbedingt mehr gerechnet hätte. Auch bei Siemensstadt entstand ein Bericht.
Auswärts gab es in Spandau ein 2,5:5,5 für SCK II, ein 4,5:3,5 für SCK III und in Reinickendorf ein 3:5 für SCK VI.
Das Spiel am 5. Brett bei Kreuzberg 7 (Klasse 3.1) wurde zwar von Tobias Gerner verloren, da aber sein Gegner keine Spielberechtigung für Zugzwang 95 4 hatte wurde es nachträglich -:+ für Tobias gewertet. Auch der Gesamtsieg des Wettkampfs wurde dem Kreuzberger Team zugesprochen! Die Partie wird in der nächsten Ausgabe der BerlinBase enthalten sein.