Die Weisheit der Kibitzer

Eine Impression vom Winter Open

Nach einem sehr langen zermürbenden Kampf kam es zu einer interessanten Endspielstellung – ringsum die Gesichter der Kibitzer mit dem Ausdruck “Was überlegt der denn? Die Stellung ist doch total einfach und gewonnen” Auch hinterher die Kommentare: Ganz simpel !

Das Ergebnis war Remis  – den Gewinnzug habe ich zwar gefunden – er rief nur Kopfschütteln hervor – aber falsch fortgesetzt – ich habe nämlich erst hinterher wirklich verstanden warum es der Gewinnzug ist :-)

Schwarz ist am Zug – ein einziger Zug gewinnt (oder sollte es)- der Rest ist Remis oder gar verloren – der Zug der Kibitzer war das offensichtliche: Kxb4 – das wäre tatsächlich gewonnen, wenn Weiß nicht einen Rettungszug hätte…

Zu Silvester also eine Doppelaufgabe:

1) Kxb4 – wie rettet sich Weiß?

2) Was ist der Gewinnzug für Schwarz?

pos3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autor: TB

3 Gedanken zu „Die Weisheit der Kibitzer“

  1. Huch, ein Endspiel und dies nach Silvester.

    Nun, ich vermute, dass 1…e4 stark ist. Man verliert als Schwarzer ein Tempo, aber der weiße König verliert mindestens zwei Tempi, da er auf e4 nach der Umwandlung des schwarzen b-Bauerns im Schach stünde.

    Etwas verwirrt bin ich ob der restlichen Fragen.
    Ehrlich gesagt sieht auch 1…Kd5 gut aus. Falls 2 a3, dann e4, ich vermute, das Schlechteste, was Schwarz dann bekommen kann, ist, dass sich alle Königsflügelbauern sich tauschen und die Könige auf e3 und e5 oder e6 stehen und Schwarz am Zug ist, was gewonnen sein dürfte. Vielleicht ist2. Ke7 eine Idee, um auf den Damenflügel zu laufen, aber wenn ich richtig zähle, ist dann 2…e4 3.Kd7 Kc4 immer noch zum Gewinn ausreichend.
    1…Kb4: 2. Ke5 Ka3 3. Ke6 Ka2 4. f4 b4 5. f5 b3 6.f6 b2 7. f7 b1D f8D.
    Wenn Schwarz am Zuge wäre, wäre die Sache wohl theoretisch remis, mit Weiss am Zug ist es mir jetzt deutlich zu unübersichtlich. Mh…

  2. e4 ist richtig – die Umwandlung erfolgt dann mit Schach – genau ein Tempo vor der Weißen Umwandlung – also gewonnen für Schwarz. Bei KxC4 rettet sich Weiß indem er erst auf e5 schlägt und dann auf e6 ! Die Umwandlung erfolgt dann bei Schwarz einen Zug vor Weiß – aber ohne Schach – was Remis ist. Würde er zuerst auf e6 schlagen, wäre wieder e4 für Schwarz gewonnen. Was wieder einmal zeigt, dass im Endspiel jeder Zug zählt :-)

  3. Hallo Peter,
    Ich wollte nur anmerken, dass es in diesem Endspiel (Dame+Randbauer vs Dame) nicht darauf ankommt wer am Zuge ist(natuerlich ist das schon wichtig aber eher zweitrangig), sondern wie weit der Randbauer schon vorgerueckt ist und wo der verteidigende Koenig steht. In dieser Stellung ist der Randbauer noch recht weit hinten und der verteidigende Koenig ist nicht weit von seiner Idealstellung entfernt.(Die diagonal zum Umwandlungsfeld liegende Ecke-genauer das Eckfeld und die drei angrenzenden Felder) Aus diesem Grund ist die Stellung als theoretisches Remis einzuschaetzen, was aber nicht heissen soll, dass man die Stellung nicht noch am Brett verlieren kann. Weiss sollte zunaechst die Dame verbessern (sie moeglichst zentral postieren)und sich anschliessend mit seinem Koenig schnell in die Ecke h8-h7-g7-g8 aufmachen. (Kombiniert mit staendigen Schachgeboten um den Bauern am vormarschieren zu hindern) Dann sollte es fuer den Angreifer unmoeglich werden den Schachgeboten mit einem Gegenschach und Damentausch zu begegnen, da der Koenig von Weiss zu gut steht. Diese Vorgehensweise bezieht sich auf den Randbauern. Bei anderen Bauern sind wiederum andere Vorgehensweisen notwendig.
    LG Robert

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.