Fundstücke

Amsterdam
Foto und Text: Markus Epha

Wenige Schritte entfernt vom Eingang des Tropenmuseums
– wer nicht suchen, sondern sich einfach einfinden möchte,
gehe nach links – stoße ich am Randes des Oosterparks
auf diesen Spielplatz, der zwischen Regen,
Regenschauer und Nieselregen verlassen wartet,
dass Jan Timman, Max Euwe
oder David van Kerkhof verbeikommt.

Vor fünfundzwanzig Jahren sah alles anders aus.
Hippies mit bunten Hemden aus Indien saßen vor Cafés,
der Joint kreiste zu Liebe und Friedensparolen
im liberalen Hier und sofort und für immer.

Jetzt halten Reiseführer ihr Fähnchen hoch, damit
die Verklumpung von Eintopfgesichtern geschlossen folgt.
Immer noch isst man Matjes im Stehen, mit Gurken und Zwiebeln.
pickt die Stücke und trinkt ein Bier, klein wie ein Flötenton.
geht in Deckung vor den Fahrradschwärmen und genießt es,
wenn käufliche Damen aus dem Schaufenster zuwinken oder
vor die Tür treten, den Schlendernden in mehreren Sprachen umgarnen.

Du hast gelernt, dich vor Genever zu verbeugen
und die Spannung wegzuschlürfen,
den Blick zur Gracht gewendet, auf deren geschäftigen Wassern
gespiegelte Giebel schaukeln.

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