Manfred „DER KAISER“ Glienke, ehemaliger Deutscher Meister
Text und Fotografien von Markus Epha
Die Bilder entstanden am 1. September 2016, nachdem der Porträtierte der Badewanne entstiegen war und die Kleiderwahl abgeschlossen hatte.
Manfred „DER KAISER“ Glienke, ehemaliger Deutscher Meister
Text und Fotografien von Markus Epha
Die Bilder entstanden am 1. September 2016, nachdem der Porträtierte der Badewanne entstiegen war und die Kleiderwahl abgeschlossen hatte.
Es sind nun schon ein paar Jahre ins Land gegangen, seitdem wir die Reihe “Schach und Matt” veröffentlicht haben, mit Porträts von Elisabeth Pähtz, David van Kerkhof und Julius Bahner und auch einer Reihe von schönen Fundstücken, die der Fotograf Markus Epha auf unserer Homepage präsentiert hat – auch in der Nachbetrachtung wirklich sehr sehens- und lesenswert.
Die auf diesen Beitrag folgende Veröffentlichung liegt nun schon eine Weile in der Schublade und irgendwie habe ich mich gesträubt, sie zu veröffentlichen … Nun tue ich es aber doch, vor allem für Markus, bei dem ich mich noch mal herzlich für diese schöne Reihe, die auch gerne fortgesetzt werden kann, bedanke.
Unterhalb der Wehrburg und etwas außerhalb der Ortschaft Prissian befindet sich dieses
Schachbrett, von dem aus man nachts die Lichter von Bozen wie Glühwürmchen beobachten kann,
während am Morgen die Berge blau in verschneite Gipfel auslaufen.
Die Wildkirschen blühen bereits, Brautkleider in Weiß und Rosa.
Die Apfelbäume, deren Nutzen das Tal füllt, zeigen erste grüne Triebe, ohne mit ihrer
schneegleichen Blütenpracht aufzutrumpfen.
Überall werden morsche Bäume gefallt und die Stämme zerschnitten, bessert man die Höfe, Zäune und Wege aus.
Es ist noch frisch, weshalb nur wenige Touristen zu der Wahlfahrtskirche aufsteigen. Einige sitzen
in Mänteln in der umwindeten Sonne vor der Alm, essen Speckknödel mit Löwenzahnsalat und
rinken rubinroten Wein, Vernatsch.
Die Figuren werfen Schatten und warten reglos darauf, dass einer den ersten Zug macht, den ein
anderer frühlingshaft beschwingt erwidert.
Text und Foto: Markus Epha
Text und Bild: Markus Epha
Die Sauerkirschen sind reif und locken die Amseln,
die Stare, bis der Zufallsgast auf die Leiter steigt und
einige Blutstropfen kostet.
Bild und Text: Markus Epha
Die Stände machen den Bürgersteig vor der Post schmäler,
den Durchgang enger,
die Anspannung der Passanten größer.
Ein schwüler Tag. Samstag, kurz vor Schalterschluss.
Mit einer beiläufigen Geste gestattet der Händler, Bilder zu machen.
Ein NEIN ist ihm meine Frage nicht wert.
Preisrätsel: Wer findet das Schachspiel als Erste oder Erster und schreibt einen Kommentar? Als Preis winken die nächsten 3 Ausgaben der Zeitschrift Schach.
Hinter Gittern
Die Stellung ist entschieden.
Das Brett steht in der Auslage einer Anwaltskanzlei,
gegen äußeren Zugriff gesichert.
Der nächste Zug liegt nahe.
doch bleibt kaum einer stehen,
um das Spiel im Geist zu beenden.
Wo es genau sich befindet?
Wer zwischen Oppelner Straße und Skalitzer Straße der Wrangelstraße folgt,
der sollte fündig werden. Und das Unvollendete lösen …
Erzählung von Markus Epha
Noch bevor die ersten Rentner sich ächzend auf den Bänken niederließen, unter deren Sitzfläche sich die Figuren befanden, – grimmige Männer mit Schiebermützen, die von der Schlaflosigkeit aus dem Haus getrieben wurden und manchmal die zweisame Einsamkeit mit ihren Hunden dem ungetrübten Selbstgespräch vorzogen, –
bevor sie mit flaggengroßen Taschentüchern ihre Brillengläser putzten
Er schreibt mit der linken hand. Infolge eines bruchs
konnte er zeitweilig beidhändig agieren, was beim griff
zur uhr beim blitzen von vorteil ist.
Eigentlich wollten wir gestern photographieren.
Als er mich anrief und ich verstehe, daß er SCHON DA wäre, bricht die
Verbindung ab.
Ich packe meine Sachen, ziehe den mantel eine halbe
stunde vor der zeit an, und rufe zurück. Nein, er wäre NOCH DA.
Er hat den flieger in den haag verpasst und müsse nach berlin
trampen.
Der letzte zug
Eine Erzählung von Markus Epha
Sie hielt den Springer in der hand und senkte ihn auf das schwarze feld.
Herzpochen schlug wie ein gehetztes taktell.
Das endspiel stand ausgeglichen, die position war verwickelt.
Ein Tag mit wechselndem Wetter und rasch umschlagenden Lichtverhältnissen. Es ist Anfang Januar, in Kreuzberg, Berlin.
Mild für die Jahreszeit. Manchmal faucht Frostwind, dann reißen die Mausfellwolken auf und Weißgoldsonne bricht durch.
Wir treffen uns vor der Zeit.
Elisabeth, Lise, Lisa, Lizzy, Liz, Lieschen, Elisa und unstrittig: Pähtz kam gestern und fährt bald weiter.
Es gibt kein großes Glück ohne große Verbote. Selbst im Geschäft darf man nicht jedem Vorteil nachlaufen, sonst kommt man zu nichts. Die Grenze ist das Geheimnis der Erscheinung, das Geheimnis der Kraft, des Glücks, des Glaubens und der Aufgabe, sich als winziger Mensch in einem Universum zu behaupten.
Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften