Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 1

Schon seit einigen Jahren fasziniert mich, angeregt durch Frank Hoppe, die reichhaltige Berliner Schachgeschichte. Essenz dieser Forschung sind die BerlinBase-Sammlungen, von denen noch in diesem Jahr wieder ein Update auf den Seiten des Berliner Schachverbandes erscheinen wird. Die neue BerlinBase_V5.11 enthält Partien, gespielt im wiedervereinigten Berlin und von Berliner Schachspielern auf überregionaler Ebene. Der Inhalt wurde von 22.000 Partien auf 66.000 erhöht! Einfach zu Weihnachten noch mal nachschauen. Die BerlinBase_History-V3.2 mit Partien vor 1945 dokumentiert inzwischen fast alle in Büchern und Schachzeitschriften veröffentlichten Partien bis 1870 und wird mit Texten und Bildern der Zeit bereichert. Jüngster Fund: Ein Kalender mit Statuten des Montag Klubb von 1748. Die Zeit der Teilung Berlins wird in der BerlinBaseSplit Aufnahme finden, befindet sich aber noch im Stadium V0.1. Zuarbeit in allen diesen offenen Projekten wird gern angenommen. Jeder Berliner Schachspieler ist Teil dieser Schachgeschichte. Die bereits veröffentlichten Versionen sind über die verlinkte Grafik in der rechten Spalte zugänglich. Eine spezielle Webseite ist zwar in Vorbereitung, aber ich möchte trotzdem an dieser Stelle in loser Reihenfolge losbloggen. Bitte beachten: Es gibt mehrere Seiten! Vor 200 Jahren: Untergrundliteratur?

Titelblatt 3. Auflage, 1812
Anleitung, das Schachspiel gründlich zu erlernen, 3. Auflage 1812

J. G. Flittner veröffentlichte in Berlin Bücher mit Anleitungen zu verschiedenen Spielen. Merkwürdig, dass er dabei oft seinen Namen verschleierte. Im Jahr 1797 veröffentlichte er unter dem Namen Adolph Julius Theodor Fielding die erste Ausgabe der Anleitung, das Schachspiel gründlich zu erlernen Nicht unproblematisch waren seine Widmungen: Talisman des Glücks oder der Selbstlehrer für alle Arten Karten- Schach- Billard- Ball- und Kegel-Spiele. Zweyte Rechtsmäßige Original-Auflage. Mit Kupfern. Mit der Widmung “Dem allerdurchlauchtigsten Napoleon Buonaparte in tiefster Ehrfurcht zugeeignet.” (Das gab wohl Ärger für die C. G. Flittner’sche Verlags-Buchhandlung. Frankophilie ist nach Waterloo nicht mehr so angesagt in Preussen.) (C. G. F. von Düben, 1819, Berlin) Anleitung das Schachspiel gründlich zu erlernen. Aufs neue herausgegeben von C. G. F. von Düben. Vierte umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit der Widmung “dem allerweisesten Könige Salomo in tiefster Ehrfurcht zugeeignet.” (Auch bei Flittner. Schon etwas vorsichtiger formuliert, mein Lieber!) (Ad. Jul. Theod. Fielding, 1819, Berlin)

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