Fällt die Bastion?

Nachdem Schach-Großmeister die Aussichtslosigkeit eines Kampfes gegen Computer bereits vor Jahren eingesehen haben und solche Vergleiche heute kein Medieninteresse mehr erzeugen, geht nun auch im Go-Spiel diese Ära wohl zu Ende.

Zur Zeit läuft in Seoul eine 5-rundige 1-Mio-$ DeepMind-Challenge zwischen Lee Sedol und AlphaGo, einem Go-Programm von Google Inc. Nachdem der menschliche Spieler, immerhin Nr. 1 der Go-Weltrangliste, im Februar noch seinen “haushohen” Gewinn vorausgesagt hatte, musste er heute morgen in der ersten Matchpartie gleich seine erste Niederlage einstecken. Das Match wird auf dem Google-Kanal auf YouTube live übertragen. (Beginn jeweils: 13h Koreanischer Zeit, was glaube ich 3 Uhr MEZ ist.)
Partie 1 vom 9.3.16:
AlphaGo schlug bereits im Oktober vergangenen Jahres den dreimaligen Europameister Fan Hui mit 5-0.
Zwar gibt es beim Go, anders als im Schach, nur gleichwertige Steine für jeden Spieler, wegen der Größe des Spielfelds (19×19) galt eine Computerstrategie bisher jedoch als schwierig zu entwickeln. Die Setzmöglichkeiten und Strategien der Spieler überforderten bisher die Berechnungsmöglichkeiten von Computern.
Andreas Lange

9 Gedanken zu „Fällt die Bastion?“

  1. Danke Andreas für deinen Artikel,

    solche “Nebensächlichkeiten” wie der Kampf Computerprogramm vs. Go-Spieler gehen schnell mal unter!

    Lee Sedol, der von 2007 bis 2011 als stärkster Go-Spieler der Welt galt, und aktuell Platz 4 in der Weltrangliste einnimmt, liegt momentan 0 zu 2 zurück!
    Im asiatischen Raum, wo unteranderem 60 Millionen Chinesen den Kampf live übers Netz verfolgen sollen, bahnt sich ein mentales Erdbeben an, besonders durch die Art und Weise wie AlphaGo den ehemaligen Weltmeister geschlagen hat.
    Hier ein Auszug aus einem Artikel des deutschen Go-Bund vom 10-03-2016:

    Auch im zweiten Spiel “Mensch gegen Maschine” hat AlphaGo (England, ~9d) den mehrfachen Weltmeister Lee Sedol (Republik Korea, 9p) geschlagen. Dieser gab erneut im Endspiel auf, da er aussichtslos mehrere Punkte zurücklag. Diesmal konnten auch Profis kaum einen Fehler bei Lee Sedols Spiel finden. AlphaGo überraschte dagegen mit Innovationen, die erst für einen Fehler gehalten wurden, sich später aber als clevere Neuerung herausstellten. Nicht nur für Mi Yiting (China, 9p) stand nach dem Spiel fest: “AlphaGo spielt besser als jeder Mensch.” Lee Sedol sagte, er sei “sprachlos”.

    Wie es soweit hat kommen können, darüber gibt ein Artikel über den Entwickler von AlphaGo, Demis Hassabis auf https://www.wired.de/collection/latest/ausgabe-0715-den-tiefen-von-googles-superhirn Auskunft.
    Hassabis, selbst ambitionierter Schachspieler mit einem ELO-Rating von 2249, befasst sich in seinem Londoner Unternehmen DeepMind seit Jahren mit der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz bzw. selbstlernenden Computerprogrammen und hat zu diesem Zweck finanzkräftige Sponsoren gefunden, wie etwa den massgeblichen Facebookinvestor Peter Thiel. Inwieweit seine bisherigen Forschungen von Erfolg gekrönt sind, darüber gibt nicht zuletzt dieser Wettkampf Aufschluss!

  2. Um das Interesse an Go noch etwas zu beflügeln: Eins unserer Vereinsmitglieder ist amtierender Deutscher Meister im Go.

  3. …wer im Juli dieses Jahres ein Turnier in Osaka(Japan) mitspielen darf, isst natürlich längst kein Zwerg mehr!;-)
    Viel Erfolg, Immanuel

  4. ist ja wie mühle?
    schaue gerade das youtube video an, ich wusste garnicht was go ist, aber das ist mal wieder typisch von mir, bin ebend alt geworden, hihihi, auf jeden fall sind mehr felder auf dem brett, der lewi von bw

  5. diese ganzen vielen felder, das ist ja der wahnsinn, wenn man an so einem brett 4 stunden sitzt, dann geht doch nichts mehr im kopf, man sieht nur schwarz oder weiss, vielleicht sollte ich auf go umsteigen, vielleicht klappts dann mit einem wm titel, man weiss ja nie, immer positiv denken, der lewi

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