Fischer Z beim Fischer Random Chess – Schach 960 im Mai

IMG_159932 Teilnehmer beim 960-Turnier gab es in letzter Zeit eher selten. Beim diesjährigen Saisonabschluss aber trafen unsere Gäste aus Amsterdam vom Schachclub Fischer Z nicht nur auf die bewährten 960-Matadoren, sondern zahlreiche Kreuzberger, die beim freundschaftlichen Aufeinandertreffen nicht fehlen wollten.

Unter den Augen von GM Yasser Seirawan gewann der Kreuzberger 960-Meister Dirk Paulsen mit 6.0/7, hauchdünn vor dem punktgleichen Adrian Lock. Obwohl Adrian Dirk in der vorletzten Runde besiegen konnte, fehlte ihm am Ende ein halber Buchholz-Punkt zum Turniersieg. Dritter wurde Zoran Filipovic (5.0/7), vor den holländischen Gästen Bram van Dijk und Ivo Timmermans.

Fortschrittstabelle

Yasser Seirawan und der Fotograf
Yasser Seirawan begleitete seine Frau Yvette Nagel und weil das Turnier heute so lange dauerte, konnte er sein Buch fast durchlesen
P1020426
Unsere Bibliothek ist um eine Originalunterschrift reicher

 

4 Gedanken zu „Fischer Z beim Fischer Random Chess – Schach 960 im Mai“

  1. Die Anmerkung “weil das Turnier so lange dauerte” ist aber sehr schmeichelhaft — für uns. So spannend der genannte Roman auch gewesen sein mag: man hätte es auch anders ausdrücken können, etwa so: “Yasser Seirawan bekam sogar seinen Roman fast zu Ende, weil es a) ruhig war und b) die Partien so langweilig vielleicht auch wegen c) so niveaulos.
    Das kann ich insofern bestätigen, als er tatsächlich ein Mal an meinem Brett vorbeikam. Immerhin das erste Brett und ich mit 4 aus 4 vorne. Die von mir erreichte Stellung gegen Dr. Ralph Harich war durchaus interessant und auch leicht vorteilhaft. Dieser gewisse Vorteil (ich eroberte soeben das Läuferpaar und seine Figuren kamen noch immer nicht recht ins Spiel, zugleich waren es gute zwei Minuten Bedenkzeitvorteil, mit rund zwei Minuten bei ihm gegen vier Minuten bei mir). Ob mich nun der großmeisterliche Blick so sehr irritierte, und ich beim Supergroßmeister mit einem tollen Zug Eindruck schinden wollte oder ob ich einfach einen Blackout hatte oder auch einfach nicht besser bin, sei dahin gestellt. Jedenfalls stellt ich mit meiner “petite combinaison” eine glatte Figur ein. Die “Kompensation” bestand in einem Bauern und dem Zeitvorsprung. Ralph bekam noch immer seine FIguren nicht ganz so rasch koordiniert, ich bekam sogar einen zweiten Bauern und als er versuchte, am Ende wenigstens eine Dauerschachstellung aufzubauen, mit Läufer, Springer, Turm wiederholte ich zwar zwei Mal die Züge — das Remis wäre ja prinzipiell schon eine Art “Rettung” gewesen, stellte aber bei Blick auf seine Uhr fest, dass a) ihm nur noch sieben Sekunden verblieben waren und b) dass ich mit dem König auf ein Feld ausweichen konnte, wo ich zwar einem Abzugsschach ausgesetzt war — und so was macht man doch gar nicht gerne –, aber zugleich, dass er mit diesem nicht einmal großen Schaden anrichten konnte. Die restlichen Sekunden verbrachte er damit, den besten Springerabzug zu suchen (OHNE fündig zu werden).
    Ob Seirawan noch Zeuge DIESES Geschehens war, habe ich nicht wahrgenommen, da zu sehr mit der Stellung beschäftigt und da sich, für das Spitzenbrett bei fortschreitender Rundendauer üblich, sich bereits einige andere Kiebitze eingefunden hatten.

    So nett wir auch vor- und nachher geplaudert hatten (“yes, I saw it, you lost a piece”), so sehr verstehe ich im Zusammenhang damit aber auch seine Entscheidung, sich mehr dem Roman als dem Turniergeschehen zu widmen. Mein alter Kumpel Marcus Tilgner hätte dazu gesagt “Ach, Niwo.”

  2. Auch Super GM stellen Figuren ein ! Und nicht zu knapp. Ich empfehle ” Tragikkomödien im Endspiel ”

    von M.Dvoretsky. Da verlieren GM ; Super GM , Titelherausforderer , usw. reihenweise Material.

    Gewinnstellungen werden zum Patt abgewickelt , Verluststellungen noch durch selbstmatt des Gegners

    ( GM ) noch zweizügig gewonnen usw.

    Auch dem EX-Jugendweltmeister U20 und ehemaligen Secundanten Kortschnois werden Figureneinsteller

    nicht unbekannt sein. Ich glaube einfach nur , dass er das Buch spannend fand . Und an dem Abend

    keine lust auf Schach hatte.

  3. Yasser begleitete seine Frau Yvette auf ihrer Schachreise.
    Auch am zweiten Tag – der Bericht steht noch aus – war er sehr entspannt und es machte Spaß, sich mit ihm abends “beim Griechen” zu unterhalten. Ab und zu gab er eine Schachanekdote zum Besten, aber Schach war auch da nicht sein alleiniger, unumgehbarer Gesprächsstoff. Ich kann mir jetzt besser vorstellen, warum er als Internet-Kommentator gern gecastet wird.
    Thank you, Yvette, for proposing to our side of the table to conversate in english, instead of dutch or german!
    Das griechische Restaurant am U-Bahnhof Leinestraße war überraschend gut. Keine (leider so typische) Retsina-Ouzo-Knofi-Kaschemme, wie von mir befürchtet.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.