Souveräner Sieger wurde Philip Neerforth mit 1,5 Punkten Vorsprung vor Atila Gajo Figura und Norbert Sprotte. Den geteilten 4. Platz erreichten mit 4,5 Punkten Jürgen Federau und Klaus Lehmann vor der stark aufspielenden Kristina Lau.
Gestern ging das stärkste Turnier zuende, dass je auf dem amerikanischen Kontinent stattfand, der Sinquefield Cup des St. Luis Chess Club. Die Spieler: die beiden Top Spieler der Weltrangliste Carlsen und Aronian gegen die beiden besten amerikanischen Spieler Nakamura und Kamsky. Im gesamten Turnier wurde hart gekämpft – nur 50 % unentschieden, was bei einem Turnier mit dieser Spielerklasse beachtlich ist. Alle Spiele hier. Den stärksten Kampfgeist bewies dabei der Gewinner Magnus Carlsen – und er setzte seiner Leistung die Krone auf. In der letzten Runde lag er mit einem halben Punkt vor Nakamura und brauchte somit nur ein Remis um das Turnier (und die 70.000 $ ) zu gewinnen. Der Gegner der letzten Runde war Levon Aronian, der Carlsen unter heftigen Druck setzte. Dieser verteidigte sich über 3 Stunden lang so gut dass Aronian kein Vorankommen mehr sah und Remis anbot – Magnus lehnte ab – und gewann! Das ist echter Kampfgeist und ein klares Statement für die kommende Weltmeisterschaft im November!
Das vielleicht beste Spiel des Turniers: Carlsen vs. Kamsky – ein atemberaubender Konter! hier
und das letzte Spiel – das abgelehnte Remis – Carlsen vs. Aronian hier
Manchmal sind Endspiele technisch gewonnen – aber praktisch aber schwierig umzusetzen – vor allem unter Druck – ausgesprochen lehrreich ist es, solche Endspiele gegen einen PC zu spielen, da dieser nun mal gnadenlos präzise ist.
Die erste Stellung kam in einer Partie des US Frauenmeisterschaft aufs Brett. Nach viel Geschiebe der Könige – Versuche zu Triangulieren – einigte man sich auf Remis – hat Weiß eine Gewinnmöglichkeit übersehen?
(Rausis-Bacrot 2001) Schwarz am Zug – er hat zwar einen Springer mehr, wenn er ihn aber bewegt, verliert er den letzten Bauern, bewegt er ihn nicht kann er keinen Fortschritt machen – ausserdem muss er auf Patt in der Ecke aufpassen – ist die Stellung nun Remis oder nicht? Wenn nein welcher Zug von Schwarz gewinnt?
Zum Abschluß eine gute Übung – Schwarz am Zug – die Stellung ist bei präzisem Spiel für Weiss gewonnen – also erst mal mit Schwarz einen Zug machen – ich empfehle 2 Varianten Kg5 und h5 und die Stellung dann mit Weiß gegen den Copmuter ausspielen – cave: ein falscher Zug – Remis!
TIP: Manchmal sind Endspiele selbst für Computer schwer zu kalkulieren – bei 6 oder weniger Steinen aus dem Brett ist das präziseste Werkzeug die Tablebases von Nalimov – zu finden z.B. hier
Ab 18 Uhr ist wie gewohnt Jan für die Anfänger und Wiedereinsteiger da. Atlia ist verhindert, deshalb steige ich (Peter Schnitzer) als Ersatz ab 19.30 in den Ring. Wir werden uns anhand von moderen Partien typische Angriffs- und Verteidigungsideen in der sizilianischen Eröffnung anschauen. Selbstverständlich werden dabei auch Themen berührt, die Schachspieler interessieren, die kein Sizi spielen.