“Kampf der Geschlechter”

In der letzten Runde kam es zu einem Kampf Mann gegen Frau. Lutz und Mike hatten beide frühzeitig ein Remisangebot offeriert, was jedoch beide Male abgelehnt wurde- jedoch mit unterschiedlichem Partieverlauf. Während Mike völlig an die Wand gespielt wurde und damit chancenlos unterging, erhielt Lutz mit einem Qualitätsopfer eine klare Gewinnstellung. Danach führte er jedoch nicht die stärksten Züge aus, obwohl er sie vorausgesehen hatte. Schließlich vergab er seine Gewinnstellung mit einem Fingerfehler, wonach er sofort die Waffen streckte.

Ich hatte meine Gegnerin als Nachziehender im Spanier mit einer seltenen Variante überrascht, mit der die Stellung ausgeglichen wurde. Nach weiteren Zügen neigte sich  die Initiative so langsam zu mir. In dieser Phase begann es mir schlecht zu gehen (Übelkeit, Brechreiz) und drei, vier Züge später in einem komplizierten Endspiel mit sehr guten praktischen Chancen bot ich schließlich Remis an, was aufgrund der Zeitknappheit (knappe 10 Minuten für 18 Züge) angenommen wurde.

Sepp hatte sich erstmal auf der falschen Seite am falschen Brett hingesetzt und dort ein paar Züge ausgeführt, bis seiner Gegnerin aufgrund der seltenen Eröffnungswahl (Philidor-Verteidigung) der Irrtum auffiel. Danach stellte er prompt im 7. Zug als Anziehender einen Bauern ein. Mit Hilfe seiner Gegnerin gelang es ihm per Qualitätsopfer einen Freibauern zu erhalten, der durch ungenaues Spiel in eine Mehrdame umgewandelt werden konnte.

Mit diesem 2,5-1,5 Sieg der Frauen ist eindeutig bewiesen, dass Schach nicht eine Domäne der Herren ist.

Ein paar Worte zum Turnier:

(1) Die Toiletten waren einwandfrei: Toilettenrollen gab es nicht, das Papier musste geholt werden, zum Teil waren in diesen heiligen Räumen auch keine Seife vorhanden.

(2) Der Turniersaal war groß und deswegen wurde er auch gleichzeitig zur Analyse genutzt. Außerdem wurde auch in diesem Raum ordentlich geblitzt, mit dem Handy telefoniert (nach Beendigung der Partie), Schachbücher und -materialien verkauft uvm.

(3) Vor Rundenbeginn gab es stets Ansagen, die in verschiedenen Sprachen übersetzt wurden. Nach meiner Beobachtung war die flüssigste Übersetzung, die stockende Übersetzung ins Deutsche, wo in der Regel die Hälfte des Inhalts weggelassen wurde. Stets erwähnt wurde jedoch die Möglichkeit eine Massage zu bekommen. Interessant war aber auch, dass im Spielplatz kein Alkohl getrunken werden durfte.

(4) Die Preise waren ansonsten sehr touristenfreundlich billig, nur mit der Unterkunft gab es eine gewisse Unzufriedenheit auf  Seiten vieler Berliner.

Außer dem Umstand, dass ich etwas gekränkt habe, war es doch eine sehr angenehme Zeit in Pardubice. Ob ich jedoch im nächsten Jahr wieder dort hinfahre, steht noch in den Sternen.

Vielleicht möchten noch Lutz, Mike und Sepp etwas zum Besten geben!?

Atila Gajo Figura

Preischancen vergeben

Mike gelang in B-Gruppe nach einem wechselseitigen Kampf leider kein Sieg. Damit kann er keinen Preis mehr erlangen.

Leider kann auch Lutz seine Normhoffnungen begraben, da er heute insbesondere dank seiner schlechten Zeiteinteilung im Mittelspiel verlor. Nach schwacher Eröffnungsphase bot mein Gegner eine Abwicklung in ein Endspiel mit sehr guten Gewinnchancen für mich an. Mit genauen Zügen gewann ich das Endspiel. Sebastian hatte es mit einer hochmotivierten Gegnerin zu tun, die am Ende des Turnieres eine IM-Norm erreichen könnte. Nach schwacher Eröffnungsbehandlung griff Sepp in seinem Stonewall typisch am Königsflügel an und erhielt dank gegnerischen Fehlern wieder Chancen, die zum Teil ungenutzt blieben. Nach der Zeitnotphase hatte er einen Minusbauern im Schwerfigurenendspiel. Aber auch in dieser Phase erhielt er gute Möglichkeiten. Jedoch spielte er an einer Stelle zu optimistisch, indem er einen gedeckten Freibauern nach vorne zog, der nachher verloren ging. In der Endspurtphase misshandelte er ein elementares Turmendspiel noch zum Verlust.

Damit haben Lutz, Sepp und ich jeweils 3,5 Punkte; Mike hat 5,5 Punkte.

Morgen erwartet uns ein “Kampf der Geschlechter”:

Schmidt-Schäffer, Sebastian – Dauletova, Gulmira

Umudova, Nargiz – Figura, Atila Gajo

Mattick, Lutz  – Klek, Hanna Marie

Yakupova, Aysla – Mike Pflantz

A-Gruppe

B-Gruppe

Atila Gajo Figura

WLAN Ausfall

Der WLAN Ausfall verhinderte eine weitere Berichterstattung.

Mike Pflantz hat sich nach verhaltenem Start mit zwei Siegen nach vorne gearbeitet, hat jedoch gestern ein gewonnenes Endspiel nicht erfolgreich abschließen können. Damit steht er nun bei 5 Punkten und muss noch 2 Siege erzielen, wenn er vom Preistopf etwas abhaben möchte.

Bester Kreuzberger ist Lutz Mattick, allerdings gelang dem weißen Riesen gestern kein Sieg und mit den schwarzen Steinen konnte er aus seinen guten Stellungen bislang keine Ausbeute erzielen. Zur Zeit hat er 3,5 Punkte und damit berechtigte Chancen auf eine IM-Norm.

Sebastian Schmidt-Schäffer hat sich mit 2 Siegen und einem gestrigen Remis wieder stabilisieren können. Auch er hat 3,5 Punkte.

Dank gesundheitlicher Probleme, die gestern ihren vorläufigen Höhepunkt fanden, habe ich eine Ausbeute von 2,5 Punkte.

Paarungen der A-Gruppe

Paarungen der B-Gruppe

Atila Gajo Figura

1. Tag: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…

Heute fuhren wir

– Lutz Mattick

– Mike Pflantz

– Sebastian Schmidt-Schäffer (ZAP)

und ich nach Pardubice. Die Anreise entsprach schon mal nicht unseren Erwartungen.

Bereits in der Vorplanung ging einiges drunter und drüber. Beispielsweise hatte ich völlig verplant eine Wegbeschreibung vom Bahnhof “Pardubice hl.n” zum “Hotel Hurka” auszudrucken; dies könnte bereits als negative Vorahnung einer pannenhaften Reise interpretiert werden, auch wenn dies natürlich keiner tat. Schließlich konnte man auch einfach vor Ort nach dem Weg sich erkunden, was auch realisiert wurde.

Treffpunkt unserer Reise nach Pardu war 10:25 Uhr vor dem Kaisers im Hauptbahnhof. Mit Plus-Minus 2 Minuten trudelten wir auch alle ein und gingen dann zum Gleis 1 runter, wo unsere Bahn auch pünktlich eintraf!

In der Voraussicht, dass der Zug leer sein wird, buchte Mike Pflantz im Vorhinein keine Platzkarten und das sah dann so aus:

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