Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 15

Schachfreund Karl Kühn gewann in der Berliner Stadtmeisterschaft 1948 gegen Kurt Richter

Die Einführung der Deutschen Mark als neue Währung in den westlichen Besatzungszonen am 20. Juni 1948 führte von Juni 1948 bis Mai 1949 zur Berliner Blockade. Die sowjetische Militärverwaltung hatte alle Zugänge nach Westberlin gesperrt. Innerhalb der besetzten Stadt waren die Auswirkungen auf den Verkehr jedoch gering. Menschen konnten nach wie vor von Ost nach West und umgekehrt fahren. Nur die Kontrollen nach Devisenschmugglern in Richtung Osten nahmen zu.

Auf dem Spartentag[42] am 29. August 1948 wurde eine Einteilung Berlins in vier Bezirke vorgenommen: Zum bereits formierten Spielbezirk Ost sollten Nord, West und Zentrum-Süd (mit Kreuzberg) folgen. Parallel dazu trieb die FDJ außerhalb Ostberlins die Gründung von Betriebssportgruppen nach sowjetischem Muster voran. Am 1. Oktober 1948 gründeten FDJ und FDGB dann den gemeinsamen „Deutschen Sportausschuss“. Der Berliner Spielbetrieb blieb davon wenig berührt. Der Schachgruppe Kreuzberg gelang der Sieg in der Berliner Mannschaftsmeisterschaft 1948/49 A-Klasse Süd. Bei einem Stichkampf der A-Klassen-Sieger wurde Kreuzberg zweiter hinter Oberschöneweide und verpasste den Aufstieg in die Stadtklasse knapp.

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  1. Nachtrag: Robert Oehlschläger, Vorsitzender des Berliner Arbeiterschachklub hat ab 1909 in vielen Stadtbezirken Schachabteilungen des Klubs gegründet. Bei einer Generalversammlung [49] des BASK am 1.3.1910 wurde diese Initiative als Forderung erhoben. Die Deutsche Arbeiter-Schachzeitung 1911 [50] listet bereits 19 Arbeiter-Schachklubs in Berlin auf. Der Berliner Arbeiter-Schachklub, Abt. Süd-Ost, Reichenberger Str. 86 wird mit seinem Spieltag Freitag erwähnt. Das genaue Gründungsdatum konnte nicht ermittelt werden. Der BASK, Abt. Süd-Ost stellt sich somit als der älteste Kreuzberger Verein dar.

    [49] “Vorwärts”, 1. 3. 1910
    [50] “Deutsche Arbeiter-Schachzeitung” 1911, S. 64 u. 81

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