Die FIDE wertet Elo unter 2000 kräftig auf

Neu ist die Meldung nicht, denn die FIDE hatte diesen Schritt lange vorher angekündigt. Nun folgte zum 01.03. die Umsetzung und plötzlich haben Spieler mit einer Elo unter 2000 ohne eigenes Zutun über Nacht ein Elo-Plus. Als Grund für diese Maßnahme wird u.a. eine Elo-Deflation genannt, immer größere Elo-Differenzen und damit verbundene unrealistische Erwartungswerte, wenn Spieler Ü2000 vs. U2000 gegeneinander spielen. Hab mir mal den Spaß gemacht und die Neuerung für die Spieler des SC Kreuzberg in 3 Diagramme gepackt, um die Verschiebungen greifbar zu machen. Die Formel der Neuberechnung: Elo neu = Elo alt + (2000 – Elo alt)*0,4

*Wegen des Vergleichs nur Spieler mit DWZ und Elo genommen. (und hier die Standard-Elo genommen; die FIDE hat die Rapid- und Blitz-Elo in gleicher Weise angepasst). Wenn die Elo vor dem 01.03. über 2000 lag, dann gilt entsprechend Elo alt=Elo neu und es gibt für beide nur einen Datenpunkt, der hier grün ist. Ich hoffe das verwirrt nicht.

 

Chess960: Gute Zeiten, schlechte Zeiten….

Zuletzt fielen die 960-Monatsturniere vor allem durch niedrige bzw. rückläufige Teilnehmerzahlen auf. Ich hab mal in die Vergangenheit geschaut, um einen Eindruck zu bekommen wo wir zahlenmäßig ungefähr stehen. Aber schaut selbst. Was meint ihr woran es liegt? Gibt es Stellschrauben, an denen wir drehen können? Schreibt es mal bitte in die Kommentare. Jeder ist eingeladen hier seine Meinung zum Besten zu geben. Operation Hinkefuß960 hätte gern eure Mithilfe.

 

Kann man mit 50 noch GM werden?

Es ist schon eine Weile her. Da hatte mir mal jemand von seinen ambitionierten Plänen erzählt im fortgeschrittenen Erwachsenenalter noch Großmeister werden zu wollen. Ich guckte etwas ungläubig; dachte zuerst an einen schlecht platzierten Aprilscherz, musste etwas in mich hineinschmunzeln und wollte mir aber nix anmerken lassen. Mir brannte es unter den Nägeln eine Statistik zitieren zu können, dass das ja so gut wie unmöglich sei und die Chancen dafür nahezu gegen null tendieren. Schwierig genug selbst wenn man schon den IM-Titel in der Tasche hat und völlig unmöglich, wenn man sich titellos bis auf 2500 warmlaufen muss. Aus irgend einem Grund musste ich mich neulich wieder an das Gespräch erinnern und habe mir gedacht: das muss sich doch irgendwie statistisch belegen lassen. Bei Wikipedia gibt es eine Liste aller GM mit Geburtsjahr, dem Jahr der Ernennung und Nation und dann hab ich die Daten in einer ruhigen Minute einfach mal durch die Excel-Mühle geschickt. Ich hoffe die Grafiken sind soweit selbsterklärend. Alle Grafiken berücksichtigen nur GM, die nach 1970 ernannt wurden, denn die FIDE hat 1970 Kriterien für die Verleihung von GM-Titeln neu definiert und die Daten vorher-nachher sind schlecht vergleichbar.  Und ich habe “nur” die GM mitgezählt, die durch das Erspielen von GM-Normen und einer Elo von mindestens 2500 zu ihrem Titel gekommen sind. Also keine Seniorenweltmeister. Das und noch ein paar Grafiken mehr…..

Wie selten der GM-Titel im Alter 40+ oder gar 50+ verliehen wird, zeigt die Grafik. Darunter sind sogar die bekannten Berliner GM René Stern und Jakob Meister. Also richtig seltene Exemplare nach dieser Rechnung.

Hier wie sich die Anzahl der GM im Laufe der Jahre entwickelt hat. Man sieht sogar die Corona-Delle.

Woher kommen die meisten GM?

Um die Dynamik sichtbarer zu machen, hier nur die letzten Jahre ab 2013. Auffällig ist das Boomland Indien und Russland ist eh tradionell Schachland. Deutschland schlägt sich beachtlich, China dagegen spuckt vergleichsweise nur wenige GM aus. Was da los?

….und die allseits bekannte Wahrnehmung, dass GM immer jünger werden, lässt sich auch leicht darstellen.

Die Grafiken sind aus der Rubrik “quick and dirty” und müssen keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.

 

 

 

 

Bericht vom Lichtenrader Herbst 2019

So, beim Lichtenrader Herbst war der SC Kreuzberg mit einigen Spielern vertreten, die ich jetzt mit ihrer jeweiligen Punktzahl aufführe:

Rang  Name  Punkte

  1. Niclas Hommel 6
  2. Martin Gebigke 6
  3. Frederick Dathe 6
  4. Matthias Bolk 5,5
  5. Jürgen Federau 5,5
  6. Amina Fock 5
  7. Sergej Fröhlich 4,5
  8. Rahmi Yilmaz 4,5
  9. Dr. Erik Rausch 4
  10. Gennaro Tedesco 3,5
  11. Wolfgang Baumeister 3,5
  12. Fredrick Momme Held 3,5
  13. Timo Boldt 3
  14. Stefan Landt 1
Die Kreuzberger Truppe, nahezu vollständig

Das ist die Liste der Kreuzberger Spieler. Ich beglückwünsche alle für ein schönes Turnier und ein mehr oder weniger erfolgreiches Abschneiden.

Zum Turnier ist Folgendes zu sagen:

Wie immer ein bestechender Turniersaal

Die Theke mit Rita und Jan sehr wohlschmeckend und günstig

Dieses Mal war eine Fotografin aus Italien anwesend (Valeria Ferrara) von der auch die Fotos stammen und die uns netterweise das Gruppenfoto aufgenommen und auch spendiert hat. Ihr gebührt ein großer Dank von mir.

Gennaro Tedesco
Berichterstatter Matze Bolk

Leider war dieses Mal die Teilnehmerzahl nicht so hoch wie in den Jahren zuvor. Das hat wohl mit mehreren Überschneidungen zu tun, insbesondere der letzte Sonntag, an dem auch die überregionalen Mannschaftskämpfe stattfanden. Wünschenswert wäre es, wenn der Verband den Termin nächstes Jahr anders legen könnte damit auch mehr starke Spieler aus der Region teilnehmen können.

Drei GM waren dieses Jahr am Start: GM Starostis, GM Kovalev, und GM Shishkin, leider kein IM.

Wie mir Jan Daniel Wierzbicki ausführlich erklärte werden die 3 GM untereinander Remis schieben und den Rest vom Feld schlagen, um sich dann den Preisfonds aufzuteilen

Nun ja, der Preisfonds musste dieses Jahr von 1000 Euro auf 800 Euro runtergesetzt werden.

Der Rest des Feldes schlug sich dann gegen die GM auch bravourös, so dass Jan Daniels These schnell widerlegt wurde. Unser Neuzugang Niclas Hommel spielte gegen GM Kovalev Remis und Jürgen Federau eine Runde später auch – 2 schöne Erfolge für Kreuzberg, aber ansonsten lief es eher durchwachsen für uns.

Die Überraschung des Turniers war der Jugendliche Aaron Matthes, der sensationeller Weise den 2. Platz gemacht hat.

Die Endtabelle:

  1. GM Ilmars Starostis, 8
  2. Aaron Matthes, 7,5
  3. Henning Holinka, 7
  4. GM Andrei Kovalev, 7
  5. Felix Nötzel, 7
  6. GM Vadim Shishkin, 7
  7. Jirawat Wierzbicki, 7

So, ich bedanke mich für das schöne Turnier und freue mich auf das nächste Jahr.

Den Bericht von Aaron Matthes könnt ihr euch auf der Website vom LiRaH 2019 bei der Seite von SW Lichtenrade anschauen.

Ich verbleibe mit schönen Grüßen, Matthias Bolk

Schachbundesliga am 6. und 7. Februar im Willy-Brandt-Haus

Am kommenden Wochenende laden die Schachfreunde Berlin zur Schachbundesliga ins Willy-Brandt-Haus ein. Am Samstag ab 14 Uhr spielen sie gegen den Deutschen Meister, die OSG Baden-Baden. Am Sonntag ab 10 Uhr steht dann das Duell gegen den FC Bayern München auf dem Plan.

Kreuzberger haben es zum Glück nicht weit zur SPD-Parteizentrale in der Wilhelmstraße. Der Eintritt ist frei.

Vorbericht bei den Schachfreunden Berlin