Historische Bilder und Künstliche Intelligenz

Die kostenlose Schach-Engine Stockfish V15.1, die im Dezember letzten Jahres veröffentlicht wurde, glänzte erstmals mit Künstlicher Intelligenz.
Inzwischen hat sie im Schach 960 eine Elo-Zahl von 4001 erreicht.

Im Februar habe ich einige erste Möglichkeiten des Chat-Roboters Chat GPT V3.5 gezeigt.
Schachclub Kreuzberg und Künstliche Intelligenz – Schach-Club Kreuzberg e.V.

Die Entwicklung schreitet mit Riesenschritten voran und nun experimentiere ich mit KI-Bildbearbeitungsprogrammen. Auf Menschen, die nicht mit s/w-Fotografie und s/w-Fernsehen aufgewachsen sind, wirken Schwarzweißfotos befremdlich. Welche großartigen Ergebnisse schon bei einfachen Kolorierungsaufgaben an s/w-Bildern erwartet werden können, zeige ich heute.
Bildbearbeitung ist ein Meilenstein, aber ich experimentiere mit Freunden schon mit textgenerierten Szenen und künstlichen Videos. Die anekdotische Partie “Steinitz – Gott” lässt sich bald künstlerisch darstellen.
Geht mit mir auf eine Zeitreise, genießt die ersten Ergebnissen der Bildbearbeitung und experimentiert selbst!

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“Dame gegen zwei Türme” in 2. Auflage erschienen

“Dame gegen zwei Türme” ist wohl das einzige Schachbuch, das auf fruchtbarem Kreuzberger Mist gewachsen ist. Fast 30 Jahre nach dem ersten Erscheinen haben die Autoren Jürgen Federau, Andreas Bachmann und Rainer Seidel nun eine 2. Auflage veröffentlicht. Da wehrt sich die Dame immer noch gegen die 2 Türme, aber ansonsten gibt es viel Neues – unter anderem sind die Tablebases nun in die Analysen eingeflossen, die es 1993 noch gar nicht gab. Sehr löblich aus meiner Sicht auch die Bereitstellung einer Chessbase-Datenbank, die einem das mühsame Eingeben der Züge erspart (mich lenkt das immer erst mal vom Eigentlichen ab).

Das Buch ist kostenlos und in diversen Formaten erhältlich über den nebenstehenden Link.

Kreuzberg in the news

Die prominente Platzierung des SCKs beim Mitglieder-Award des Deutschen Schachbunds kann man ja fast noch als erwartbar einstufen, auch wenn Platz 1 beim Frauenzuwachs und Platz 2 beim Zuwachs insgesamt eine schöne Sache sind – dazu passend sei nun auch vermeldet, daß der SCK jetzt auch in der Frauen-Oberliga mit einem eigenen Team antritt!

Fabian Wunderlich schickte uns nun aber aus Brasilien einen Hinweis auf ein Kuriosum der besonderen Art: Dank Foxnews wissen nun wohl vor allem die Trump-Freunde, daß bei all dem Niemann-Carlsen-Durcheinander in St. Louis zumindest beim SCK in Berlin die Schachwelt weiterhin in Ordnung ist und alles an seinem Platz steht. Sogar das weiße Feld ist rechts unten, wie es sich gehört.

Neugierig geworden, habe ich mal die Bilder-Credits gegoogelt. Und siehe da: Auch die Sports Illustrated macht mit uns auf.

Nur in die New Yorker Regionalausgabe schaffte es dieser unbekannte Teilnehmer des WOOKS. Dennoch, so kanns ja mit den Mitgliederzahlen weiterhin in nur eine Richtung gehen.

Zum Hintergrund: Die DPA machte zum Tag des Schachs beim WOOKS Fotos und eine Meldung, die dabei entstandenen Bilder sind offenbar bei Getty hinterlegt worden. Mal abwarten, wo der SCK nun sonst so auftaucht.

SCK geht baden – Teil 2

Fast 4 Jahre ist es her, daß ich hier zum ersten Mal über unsere Kooperation mit dem Prinzenbad schrieb. Damals stellten wir ein Freiluftschach aus zusammengesteckten Plastikquadraten samt Figurensatz zur Verfügung, das für die Mitarbeiter den täglichen Auf- und Abbau recht mühselig gestaltet. Schon damals stand die Idee im Raum, ein fest installiertes Spielfeld zu bauen, und nun ist es soweit gewesen. Mit Unterstützung vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wurden die Fliesen angeschafft, und unter tatkräftiger Mithilfe von Mitgliedern und nicht zu vergessen dem Prinzenbad selbst wurde am Samstag ein piekfeines Schachbrett gefliest.

Der Dank gebührt vor allem dem Bauleiterer Helmut Bernhofen, der das Material besorgte, den Bau dirigierte und 64 Platten und zahlreiche Pflastersteine in´s Kiesbett hämmerte. Hilfreiche Hände kamen aber auch von Mike Pflantz, Konrad Mewes, Jan-Holger Neuenbäumer, Dirk Sander, Brigitte Große-Honebrink, Manfred und Michael Glienke. Dem stets wirklich hilfreichen und auch begeisterten Team des Prinzenbads unter der Leitung von Sissy Lang gebührt Dank für die unkomplizierte Begleitung bei Planung und Ausführung, und der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg übernahm ohne viel Federlesens die Materialkosten.

Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 13

Ostermann’s Restaurationen

Da der jetzige Marqueur* des Herrn Ostermann die Schachgesellschaft zu ihrer besonderen Zufriedenheit bedient, so trage ich darauf an, daß demselben 2 Rthlr. als Neujahrsgeschenk aus der Gesellschafts-Kasse verabreicht werden, und bitte um die Zustimmung der Herren Mitglieder.
Berlin, den 18ten Januar 1828 [1]
Otto Zander entnimmt dies dem ältesten erhaltenen Dokument der Berliner Schachgesellschaft (heute BSG 1827 Eckbauer) und notiert es in seiner Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Gesellschaft.

Lassen sich zu dieser spärlichen Information heute noch Details feststellen? Dieser Frage bin ich mit einer Recherche in Adress- und Kirchenbüchern, Stadtführern, Karten und Straßenverzeichnissen nachgegangen. Dass dabei Reichskanzler Gustav Stresemann ins Spiel kommt hätte ich anfangs nicht gedacht.

*Marqueur = “Furchenzieher” = Kellner, der mit Kreidestrichen auf einer Tafel die Bestellungen “markierte”.

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Weltmeisterschaftssiegerbesieger

Nach meinem BMM-Sieg gegen Horst Rittner hieß es, dies sei der erste Sieg eines Kreuzbergers gegen einen offiziellen Weltmeister gewesen. So ganz konnte ich das nie glauben, schon gar nicht wenn man die Spitzenspieler aus Bundesligazeiten hinzurechnet, und gegen Matthias Kribben, der wie Horst Rittner Mannschaftsweltmeister im Fernschach wurde, hat sicherlich auch der eine oder andere schon gewonnen. Wie dem aber auch sei, das muß trotzdem erstmal bewiesen werden, aber spätestens seit heute Nachmittag bin ich vielleicht immer noch der Erste, aber sicher nicht mehr der Einzige, denn da spielte Michael Ziems beim Chess24 Geschwätzblitz gegen Rustam Kasimdzhanov. “Diesen Spieler kennen wir gar nicht”, lautete der Einstieg. Wir aber schon, und zwar vor allem als richtig guten Blitzer – und das ist dann doch eine berichtenswerte Hausnummer!

Die Partie bei Chess24, das zugehörige Video bei Youtube, in etwa ab Minute 54.

Besucher und Besucher

Auch nach der Wiedereröffnung des Clubheims sind wir als größter Verein Berlins immer wieder die erste Anlaufstelle für Schachinteressierte. Wenn ein Besucher aber schon davor zurückschreckt sich die Hände zu waschen, ist es mit dem Interesse offensichtlich nicht weit her. Schön zu sehen, dass trotzdem jede Woche neue Schachspieler die Spielgelegenheit suchen und selbstverständlich mit Mund-Nasen-Schutz erscheinen.

Ein spielbares, besonders dekoratives handgefertigtes Schachspiel aus Metall, ein kunstgewerbliches Einzelstück (Unbekannter Künstler, Deutschland, 20. Jahrhundert), bekamen wir am 31. Juli von einem Besucher geschenkt. Wir zeigen es hier und überlegen, wie es zukünftig um ein Schubladendasein herum kommt.

Schachspiel Figurensatz

 

Andreas Lange

Meanwhile in Ireland – Kreuzberger unterwegs

Das Bunratty-Masters wird gerade ein bisschen abgefeiert als nettestes Open weit und breit, (aber auch, weil man bei der Kurzpartie Short vs. Hort ordentlich rumwitzeln konnte).  Offenbar war von denen noch keiner beim Wooks. Ob es da wirklich so heimelig ist, können wir aber nun direkt in Erfahrung bringen, denn Constantin Vogel ist seiner zweiten Schachheimat Irland mal wieder treu gewesen und hat von dort aus dem Masters einen Ratingpreis mitgebracht.

Endlich! Das Elometer ist da!

Welcher Schachspieler kennt nicht das Problem: Richtig gute Elozahlen sind heutzutage schwer zu bekommen und manch einer klappert monatelang irgendwelche Turniere in der Pampa ab, nur um an eine halbwegs gescheite Egozahl zu gelangen. Kaum zu Hause angekommen muss er dann enttäuscht feststellen, dass „die Neue“ wieder zu niedrig ausgefallen ist. Von den Kosten ganz zu schweigen!
Wer dann auch noch auf eines dieser dubiosen „Auslandsturniere“ hereingefallen ist, begnügt sich alsbald nur noch mit der verlässlicheren, aber eben deutlich kleineren und etwas piefigen „deutschen Wertungszahl“.
Dass das nicht immer so sein muss, zeigt ein Angebot aus dem Internet. Alles was es dazu braucht, sind halbwegs
unfallfreie Englischkenntnisse und ein Handy mit Ohrstöpsel, die man sich in die Nasenlöcher einführt. Anhand der Atemfrequenz beim Lösen von Schachaufgaben oder so ähnlich, errechnet dann ein Computerprogramm im
Hintergrund deine ganz individuelle Elozahl.

Umsonst und um ca. 100 Punkte höher als diese völlig
veraltete Fide-Elo, war ich von dieser neuen Masche restlos begeistert!
gez. ihr Traxxxler

Näheres siehe unter www.elometer.net

Der Schach-Club Kreuzberg geht baden

Endlich ist es soweit – Georgs Idee vom Großschachfeld im Prinzenbad ist Realität geworden, auch dank der Aufgeschlossenheit der Verantwortlichen im Prinzenbad und der freundlichen Unterstützung durch das Mehrgenerationenhaus in der Wassertorstraße, das uns das Schachfeld und den Figurensatz zur Verfügung gestellt hat. Jetzt kann der Sommer kommen.

Nun haben die Besucher des Prinzenbades jederzeit Gelegenheit, Schach zu spielen. Schickt uns bitte eure Fotos vom “Prinzenschach”  zu (info[at]schachclubkreuzberg.de) – wir werden die besten veröffentlichen.

 

Einladung zur Lesung am 28. Juni 2017 um 20 Uhr mit Alex Günsberg beim Schach-Club Kreuzberg

Alex Günsberg liest Schachgeschichten aus seinem neuen Buch 69 Perlen, das demnächst veröffentlicht und von Alexander Pavlenko illustriert wird.

Im Anschluss haben die Besucher der Lesung Gelegenheit, an einem 9-rundigen Blitzturnier teilzunehmen. Der Gewinner erhält ein Buch von Alex Günsberg. – Anmeldungen sind willkommen unter

info@schachclubkreuzberg.de.

Bekannte Namen der Schachgeschichte wie Arik Rubinstein, Emanuel Lasker oder Salo Landau begegnen dem Leser und Zuhörer der wahren Geschichten, die Alex Günsberg erzählt.

Geboren 1952 in Milano als Sohn jüdischer Emigranten aus Wien und Ungarn. Kindheit in Italien, Wien und Zürich. Neben und nach dem Studium der Geschichte, Psychologie und Germanistik und 5 Heiraten bereiste er die Welt und betätigte sich als Journalist, Skilehrer, Schachspieler, Autofahrlehrer, Gymnasiallehrer, Schmuckgrosshändler und Immobilienpromotor in den USA und in der Schweiz. 1974 erhielt er für die Erzählung “Aufstieg” den Literaturpreis des Kantons Baselland. Zur Zeit leitet er einen Schach- und Kunstzirkel, organisiert internationale Turniere und schreibt unglaubliche, aber wahre Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben und denkwürdige Geschehnisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart über Liebende, Verblendete, Krieger, Juden, Nazis und andere Menschen, die unser Dasein zu bereichern oder zu zerstören suchen. (Aus der Verlagsinformation)

Auf Wunsch signiert der Autor bereits veröffentlichte Bücher, wie z. B. die abgebildeten. Der Eintritt ist frei.

 

Weltflucht im Schach

Nachstehender Artikel erschien zwar bereits im Jahr 2000 in der Berliner Zeitung (s. auch das Nachwort von Frank Hoppe), dennoch ist er nicht unbedingt veraltet, und vor allem für die “Nachzügler”, die ihn vermutlich noch nicht kennen, ein netter Einblick in die Berliner Szene einst (und heute?).

 

Weltflucht im Schach

von Sieglinde Geisel

Ein Verein in Prenzlauer Berg: Zur Wirklichkeit haben die Spieler Distanz. Sie leben in Geschichten

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