Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 13

Ostermann’s Restaurationen

Da der jetzige Marqueur* des Herrn Ostermann die Schachgesellschaft zu ihrer besonderen Zufriedenheit bedient, so trage ich darauf an, daß demselben 2 Rthlr. als Neujahrsgeschenk aus der Gesellschafts-Kasse verabreicht werden, und bitte um die Zustimmung der Herren Mitglieder.
Berlin, den 18ten Januar 1828 [1]
Otto Zander entnimmt dies dem ältesten erhaltenen Dokument der Berliner Schachgesellschaft (heute BSG 1827 Eckbauer) und notiert es in seiner Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Gesellschaft.

Lassen sich zu dieser spärlichen Information heute noch Details feststellen? Dieser Frage bin ich mit einer Recherche in Adress- und Kirchenbüchern, Stadtführern, Karten und Straßenverzeichnissen nachgegangen. Dass dabei Reichskanzler Gustav Stresemann ins Spiel kommt hätte ich anfangs nicht gedacht.

*Marqueur = “Furchenzieher” = Kellner, der mit Kreidestrichen auf einer Tafel die Bestellungen “markierte”.

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Berliner Schachgeschichte(n), Ausgabe 8

Aus Berlin. Justizrath M. Levy, seit 20 Jahren Mitglied der Berliner Schachgesellschaft (gegr. 1827), ist am 18. October, Morgens 6 Uhr in seiner Wohnung, Mohrenstr. 53, im Schlafe ermordet worden. Er war früher Präsident der Gesellschaft und hat sich o. a. das Verdienst erworben, deren Geschichte auszuarbeiten und im Jahre 1887 gelegentlich der Feier des 60jährigen Be­stehens der Gesellschaft hierüber einen interessanten Vortrag zu halten. Levy besass eine bedeutende Stärke im praktischen Spiel und hatte sich noch kurz vor seinem plötzlichen Tode damit beschäftigt

Deutsche Schachzeitung 1896, Ausgabe November, S. 347

Die Täter wurden ermittelt und im folgend beschriebenen Prozess verurteilt.

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